Mittelmeerkrankheiten
Leider sind die Mittelmeertests nicht 100% zuverlässig,
daher können wir – wie auch andere Tierschutzorganisationen –
keine hundertprozentige Sicherheit geben, ob ein Hund nicht an einer Mittelmeerkrankheit erkrankt sein könnte.
Ein Titer (Konzentration von Antikörpern) ist erst dann im Blut nachweisbar,
wenn ein Hund bereits erkrankt ist. Dies hängt auch von der Inkubationszeit der jeweiligen Krankheit ab.
Hat sich der Hund erst kürzlich infiziert
(z.B. durch einen Zeckenbiss oder durch den Stich einer Mücke),
ist zunächst keine Titerreaktion nachweisbar.
Insbesondere bei Welpen und Junghunden ist der Test sehr unsicher,
da sie einen Titer aufweisen können, den sie von ihrer Mutter über die Plazenta aufgenommen haben, ohne jedoch zu erkranken.
Generell gilt, dass ein infizierter Hund nicht gleich ein erkrankter Hund ist.
Viele Hunde tragen Erreger in sich, zeigen jedoch niemals Krankheitssymptome.
Wir empfehlen ca. 12 Monate nach der Adoption eines Hundes aus dem Ausland,
einen weiteren Bluttest auf Mittelmeerkrankheiten
bei Ihrem Tierarzt in Deutschland durchführen zu lassen.
Es ist wichtig, eine eventuelle Krankheit rechtzeitig zu erkennen,
um sie erfolgreich behandeln zu können!
Die LEISHMANIOSE-Erkrankung wird durch den Stich der weiblichen Sandmücke übertragen. Bei dem Erreger handelt es sich um einen einzelligen Parasiten. Die Inkubationszeit ist bei jedem Hund sehr unterschiedlich, die von einem Monat bis über 7(!) Jahre andauern kann, bevor sie zum Ausbruch kommt. Die Symptome reichen von Hautausschlägen, wie z.B. Haarausfall, Hautschuppung, Fellverlust um die Ohrenspitzen, Nasenrücken und den Augenbereich (umgangssprachlich: „Brillenbildung“), Nasenbluten, Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit, übermäßig starker Krallenwuchs, Durchfall, Blutarmut bis hin zum Organversagen. Je früher die Leishmaniose erkannt und behandelt wird, desto besser sind die Therapiechancen. Leishmaniose ist jedoch nicht heilbar! Die Behandlung zielt auf Minderung bzw. Beseitigung der klinischen Symptome und Stärkung & Stabilisierung des angegriffenen Immunsystems. Auch Leishmaniose-positive Hunde können mit entsprechender Behandlung sowie unter guten, gesunden Lebensumständen ein normales Lebensalter erreichen. Die Diagnose erfolgt über eine Titerbestimmung im Blut. Bei der Titerbestimmung ist zu beachten, dass es einige Wochen dauert bis der Körper Antikörper bildet. Daher besteht leider in Einzelfällen die Möglichkeit, dass der Hund bei Übernahme die Krankheit in sich trägt aber noch nicht zum Ausbruch gekommen ist.
Die BABESIOSE wird durch verschiedene Zeckenarten übertragen. Das Krankheitsbild ähnelt einer menschlichen Malaria, weshalb die Babesiose auch Hunde-Malaria genannt wird. Die kurze Inkubationszeit beträgt 5 bis 7 Tage, selten kann sie bis zu drei Wochen nach dem Zeckenstich dauern. Die Erkrankung äußert sich in einer bestimmten Form der Blutarmut, die mit hohem Fieber (bis 42°C), Lethargie, Schwäche, blasse bis gelbliche Schleimhäute, häufig Gelbsucht, blutige Durchfälle sowie Blut im Urin verbunden ist. Besonders in dieser akuten Phase führt die Babesiose durch Kollaps und multiples Organversagen ohne Behandlung binnen weniger Tage zum Tod des Tieres, deshalb sollte beim geringsten Verdacht unverzüglich eine Therapie eingeleitet werden. Die Therapie erfolgt mit Antibiotika.
Die EHRLICHIOSE- Erkrankung wird durch Bakterien ausgelöst, die mit dem Zeckenstich der braunen Hundezecke übertragen wird. Die Inkubationszeit beträgt zwischen 8 und 20 Tagen, der Krankheitsverlauf ist ggf. auch schleichend und kann unbehandelt über Jahre hinweg zu einer lebensgefährlichen chronischen Ehrlichiose und zur irreversiblen Zerstörung des Knochenmarks führen. Symptome sind vor allem bei Hunden mit schwachem Immunsystem und bei Welpen stark ausgeprägt. Diese zeigen sich durch sporadisches Fieber, schleimiger Nasenausfluss, Erbrechen, Atemnot, Schwellung der Lymphknoten, Gewichtsverlust, Blutungen und schwere Augen-erkrankungen. Ehrlichiose ist durch eine frühzeitige Diagnose behandelbar. Sie kann mit einem Bluttest oder einer Gewebeprobe im Labor diagnostiziert werden. Die Behandlung erfolgt mit Antibiotika.
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GIARDIEN
Liebe Adoptanten,
Die Gesundheit Ihres neuen Familienmitglieds liegt uns sehr am Herzen. Sie bildet den Grundstein für ein glückliches Hundeleben in seiner neuen Familie. Ihr neuer Hund hat die letzten Wochen und Monate seines Lebens in teilweise sehr widrigen Umständen verbracht. Es ist deshalb möglich, dass er noch Parasiten in sich trägt, die durch die Entwurmung im Heimatland nicht ausreichend behandelt werden konnten. Neben vielen Wurmarten, die auch in Deutschland übertragen werden können, verbreiten sich in ausländischen Tierheimen – wo Hunde auf engem Raum leben müssen – oftmals Giardien aus.
Diese Parasiten verursachen beim Tier starke Durchfälle. Das Tückische bei diesem Parasitenbefall ist, dass die Durchfälle nach einigen Tagen aufhören. Das Tier setzt wieder festen Kot ab. Nach ein paar Tagen werden jedoch Durchfälle ausgeschieden. Der Kot beim Giardienbefall ist äußerst schleimig und sehr stark riechend. Giardien sind für andere im Haushalt lebende Tiere äußerst ansteckend. Giardien sind sehr hartnäckige Parasiten und es besteht – wie bei fast allen Endoparasiten des Hundes – die Gefahr der Übertragung auf den Menschen. Bitte achten Sie daher besonders auf Hygiene! Daher bitten wir Sie eindringlich, mit Eintreffen Ihres neuen Familienmitglieds folgende Hinweise zu beachten.
1. Beobachtung des Stuhlganges auf Konsistenz und Geruch;
2. Wie oft Stuhlgang;
3. andere Symptome wie Abgeschlagenheit, Teilnahmslos, evtl. Fieber(sofort Arzt kontaktieren!).
Nicht jeder Durchfall kommt durch Endoparasiten, es kann auch die Futterumstellung oder Stress in der neuen Umgebung sein.
Daher Wachsam sein!
Unserer vermittelten Tiere erhalten vor Ausreise aus dem TierheimDrontal® Plus Tbl. je nach Kg/Kg.
oder ein gleichwertiges Arzneimittel.
Diese Tabletten halten in der Regel bis zu vier Wochen!
Weitere Infos über Gardien erteilt euch jeder Tierarzt !